Klimaforscher sagen für die kommenden Jahre ähnlich heiße und trockene Perioden wie den Rekordsommer 2018 voraus. Grund genug, Vorkehrungen zur Abkühlung zu treffen. Klimaanlagen und Klimageräte stehen aktuell hoch im Kurs. Doch machen sie die Hitze tatsächlich erträglich oder schädigen sie das Klima zusätzlich? Wenn man sich für ein Modell entscheidet, welches ist besser: das mobile Monoblockgerät oder die fest montierte Klimaanlage?
Nutzen-Risiko abwägen
Vorweg eine Überlegung zur Klimaerwärmung. Welche Ursachen sie hat, lässt sich mit einem Satz allein nicht beantworten. Fest steht, dass der Mensch mit seinem alltäglichen Verhalten die Stratosphäre schädigt, sei es im großen oder kleinen Stil. Wer zum Klimaschutz beitragen will, sollte daher seine Lebensgewohnheiten prüfen und ändern. Auch Klimageräte sind nicht so harmlos, wie sie für den Laien aussehen. Abgesehen davon, dass sie eine Menge Energie verbrauchen, beinhalten die meisten von ihnen ökologisch bedenkliche Kältemittel. Gelangen diese bei einem Gerätedefekt in die Umwelt oder soll die Klimaanlage entsorgt werden, stellen sie ein Umweltproblem dar. Aus diesem Grunde heißt es, den Nutzen und das Risiko eines Klimageräts gegeneinander abzuwägen.
Andere Methoden zur Temperaturregulierung im Raum prüfen
Bevor ein Klimagerät angeschafft wird, lohnt es, andere Möglichkeiten zum Abkühlen des Raums zu prüfen. Grundsätzlich unterscheiden sich die Methoden im Büro und in der Wohnung kaum voneinander. Deswegen sollen sie nachfolgend verallgemeinert werden.
Trifft Sonnenlicht auf große Fensterflächen, heizen sich über diese – abhängig von der Art der Verglasung und dem vorhandenen Sonnenschutz – die Räume am meisten auf. Lassen sich die Fenster öffnen, sollte diese Funktion zum stoßweisen Luftaustausch unbedingt genutzt werden. Werden die Räume in den frühen Morgenstunden sowie am späten Abend gut durchgelüftet (das Klappen der Fenster reicht dazu nicht), sinkt die Innentemperatur. Damit sie nur langsam wieder ansteigt, werden die Fenster tagsüber abgedunkelt. Dazu eignen sich insbesondere von außen angebrachte Markisen, da sie die Sonnenstrahlen frühzeitig abschirmen beziehungsweise Jalousien und Fensterläden. Sind diese nicht vorhanden, sind Gardinen und Vorhänge mit UV-Schutz-Ausrüstung eine gute Alternative. Zusätzlich können die Fensterscheiben mit selbsthaftenden UV-Schutzfolien versehen werden.
In Wohnungen heizen insbesondere Wohnzimmer stark auf, weil sie oft nach Süden oder Westen ausgerichtet und mit einer angrenzenden Terrasse ausgestattet sind. Auch deren Fliesen speichern tagsüber die Wärme, was zu einem zusätzlichen Hitzestau führt. Um gleich mehrere Grad Celsius sinken die Temperaturen, wenn der Sonnenschirm frühzeitig aufgespannt wird und Wasserbecken aufgestellt werden, die Verdunstungswärme entstehen lassen. Auch Outdoor-Sprühnebel-Systeme arbeiten mit diesem Prinzip. Sie lassen sich beispielsweise am Gelände des Balkons oder am Sonnenschutz befestigen.
Betriebene Elektrogeräte heizen Räume ebenfalls auf. Deswegen sollten in der warmen Jahreszeit nur diejenigen angeschaltet werden, die unbedingt benötigt werden.
Hauseigentümer sollten über die Dämmung des Dachs nachdenken, da die Eindeckung Wärme aufnimmt und an die darunter befindlichen Räume abgibt. Hier steigt die Wärmelast, wenn anstelle von Mauersteinen Leichtbauwände verbaut wurden, da Letztere kaum Wärme aufnehmen.
Wichtig: Nicht nur an das eigene Wohl denken, sondern auch Kinder und Haustiere vor Hitze schützen!
Entscheidung für ein Klimagerät
Reichen die vorgenannten Schritte zur Schaffung eines Wohlfühlklimas nicht aus, könnte die Anschaffung eines Klimageräts angezeigt sein. Die Entscheidung zwischen einem mobilen Gerät und einer fest installierten Anlage müssen wahrscheinlich nur Immobilienbesitzer treffen. Dem Mieter dürfte es kaum selbst überlassen sein, die Bausubstanz zugunsten eines sogenanntes Splitgeräts verändern zu lassen.
Wer sich für die montierte Klimaanlage entscheidet, sollte ihre Vor- und Nachteile kennen. Zum einen arbeitet sie vergleichsweise leise und effizient, verbraucht nur wenig Strom und lässt sich mit dem smarten Zuhause vernetzen. Zum anderen sind die Anschaffung und Installation kostspielig. Installation, Wartung und Reparatur können nur vom Fachmann vorgenommen werden.
Mobile Klimageräte, die auch als Monoblöcke bezeichnet werden, sind in der Anschaffung günstiger und brauchen nicht aufwändig installiert werden. Beim Auszug lassen sie sich durch den Mieter mitnehmen. Ein Manko ist der hohe Stromverbrauch, ein anderes die schlechte Bedienbarkeit. Denn zum Abführen der Abluft muss ein Schlauch aus dem Fenster geführt werden. Undichte Stellen in der Fensterabdichtung lassen warme Luft von außen herein, so dass das Ziel der effizienten Temperatursenkung nie ganz erreicht wird.
Wichtig für beide Arten ist, dass ihre Leistung auf die jeweilige Wärmelast abgestimmt ist. Ein zu kleines Klimagerät müsste ansonsten ständig mit voller Kraft arbeiten und würde dabei viel Strom verbrauchen sowie starke Geräusche erzeugen, ohne die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Ein überdimensioniertes Gerät hingegen wäre unnötig teuer.
Verständlicherweise möchten Besitzer von Klimageräten so wenig Strom wie möglich verbrauchen. Sie orientieren sich deswegen an der jeweiligen Energieeffizienzklasse des Klimageräts. Allerdings sollten sie dabei nicht die Kälteleistung außer Acht lassen. Leistungsstarke Modelle laufen nicht unbedingt den ganzen Tag, während augenscheinlich effizientere sich ständig abrackern und sich dabei als echte Stromfresser zeigen.